Callanetics

Callanetics Training by a womanCallanetics® ist ein von der US-Amerikanerin Callan Pinckney entwickeltes Trainingsprogramm, das weltweite Berühmtheit erlangte. Für die Übungen, die Elemente aus dem Ballett, dem Yoga und klassischer Gymnastik enthalten, sind viele Wiederholungen und ein winziger Bewegungsradius im Zentimeterbereich charakteristisch. Ziel des Callanetics®-Trainings ist es nicht allein, einen strafferen Körper zu erhalten. Beim gleichermaßen für Seele, Geist und Körper wohltuenden Programm geht es auch um die Vermeidung und Linderung gesundheitlicher Beschwerden, das Bewusstsein für eine aufrechte Haltung und eine positive Ausstrahlung.

 

Eine Trainingsmethode geht um die Welt

Begonnen hat der Siegeszug von Callanetics® rund um den Globus mit einer einfallsreichen Form von praktischer Selbsthilfe: Von Kindheit an hatte die US-Amerikanerin Callan Pinckney von der Wirbelsäulenverkrümmung bis zur Fußfehlstellung mit massiven orthopädischen Problemen zu kämpfen. Als im Erwachsenenalter ihre Rücken- und Knieschmerzen massiv zunahmen und eine Operation unausweichlich schien, beschloss die im klassischen Ballett ausgebildete Callan Pinckney, ihre Beschwerden mit gezieltem Training zu bekämpfen. Auf Grundlage ihrer Balletterfahrung entwickelte sie kleine, präzise auszuführende Übungen, die ihr nach und nach Schmerzfreiheit und darüber hinaus einen sichtbar strafferen Körper verliehen – die Geburtsstunde von Callanetics®!

Eines konnte Callan Pinckney damals freilich noch nicht ahnen: Sie hatte nicht nur ein wirksames Mittel gegen ihre Schmerzen gefunden, sondern eine völlig innovative Trainingsmethode entwickelt, die – angelehnt an ihren Namen – als Callanetics® eine beispielhafte Erfolgsstory hinlegen sollte. Ihre Popularität hat Callan Pinckney dabei vor allem ihren Freundinnen zu verdanken, denen die deutlichen Effekte des Trainingsprogramms bei Callan Pinckey – sowohl in körperlicher Hinsicht als auch im Hinblick auf ihre positive Ausstrahlung – schnell aufgefallen waren. Pinckeys Freundinnen versuchten sich ebenfalls an den Callanetics®-Übungen und waren von dem wohltuenden Mix aus Gymnastik, Ballettübungen und Yogaeinflüssen so begeistert, dass sie ihr vorschlugen, ein Callanetics®-Buch zu schreiben. Dem höchst erfolgreichen Buch folgten acht weitere Bestseller, Videos in Millionenauflage wie das bekannte „Ten Years Younger in Ten Hours“ und ein weltweiter Callanetics®-Boom, der in Deutschland vor allem in den 80er und 90er Jahren nicht nur in den Fitnesseinrichtungen für Furore sorgte, sondern auch in den heimischen Wohnzimmern, wo die Übungsvideos fleißig nachgeturnt wurden.

 

Einzigartige Philosophie

Den Erfolg der Callanetics® machten damals wie heute nicht nur die neuartigen Übungen mit ihren hauchfeinen, kaum sichtbaren Bewegungen und der präzisen Ausführung aus. Es ist vor allem die Philosophie, die hinter der innovativen Gymnastikform steckt. Natürlich geht es vor allem um die Beseitigung oder Milderung von Rückenschmerzen oder muskulären Dysbalancen und darum, den Körper nachhaltig zu straffen – Ziele, die nahezu alle Trainingsmethoden gemeinsam haben. Doch bei Callanetics® geht es um mehr.

Anhänger der Callanetics®-Methode schwören auch auf die positiven Effekte des Trainings auf die Seele und rühmen die neu gewonnene (körperliche und seelische) Haltung, ein deutlich gestärktes Selbstvertrauen und die ganz besondere Ausstrahlung, die sich durch die körperlichen Veränderungen ergibt. Nicht nur fit werden, sondern auch glücklich – wer mit diesen Wünschen zum Training geht, ist bei Callanetics® bestens aufgehoben. Auch wenn es vielleicht nicht so schnell geht, wie Callan Pinckeys Marketingstrategen – „zehn Jahre jünger in zehn Stunden“ – es anpreisen.

 

So wirkt Callanetics®

Die besondere Wirkweise von Callanetics® liegt in den mitunter winzig kleinen Bewegungen, die in hoher Wiederholungszahl – bei Fortgeschrittenen sogar im dreistelligen Bereich – vollzogen werden. Werden diese oft komplexen Übungen exakt durchgeführt, aktivieren sie – ähnlich dem Pilates – die tiefen Muskelpartien im menschlichen Körper. Und genau diese Tiefenwirkung ist es, die nicht nur vor allem die weiblichen Problemzonen stärkt und den Körper sichtbar strafft, sondern nach und nach für ein Aufrichten der Wirbelsäule und damit für eine bessere Haltung sorgt.

Die besten Effekte kann man erzielen, wenn man die äußerst schonende Kräftigungsart von Callanetics® durch gezielte Kraftübungen für den Oberkörper ergänzt und das Trainingsprogramm mit sanften Dehnungsübungen abrundet. Mit einem derart kompletten Workout kann muskulären Dysbalancen perfekt entgegengewirkt werden: Schwache Muskeln werden gekräftigt, verkürzte Muskeln werden gedehnt. Der Lohn regelmäßigen Übens: eine aufrechte Haltung, ein sichtbar gestraffter Körper, mehr Fitness und – als Folge des verbesserten Wohlbefindens – eine tolle Ausstrahlung!

Vor allem die Muskulatur in der Körpermitte profitiert von regelmäßigen Callanetics®-Übungen. Ein fester Po, eine schlanke Taille und ein straffer Bauch sehen aber nicht nur gut aus. Sie stabilisieren darüber hinaus die Wirbelsäule, sorgen für eine aufrechte Haltung und beugen Rückenschmerzen vor. Schlanke Hüften und Beine sind zwar nicht, wie es die Werbung oft verspricht, innerhalb weniger Tage zu erzielen. Ein konsequentes Training der Tiefenmuskulatur macht den Übungserfolg dennoch zeitnah sichtbar – die wohl beste Motivation zum Weitertrainieren!

Ein wichtiger Grund für viele Menschen, Callanetics® in ihren Alltag zu integrieren, sind die Effekte der Trainingsform auf die Beckenregion. Viele Callanetics®-Übungen trainieren nämlich den sogenannten „PC-Muskel“, der in der Medizin die nahezu unaussprechlich scheinende Bezeichnung Musculus pubococcygeus trägt. Wird dieser Muskel mittels Training aufgebaut, ist er eine wertvolle Unterstützung bei der Vorbeugung oder Linderung von Beckenboden- und Blasenschwäche und sorgt – nicht umsonst umgangssprachlich auch als „Liebesmuskel“ hervorgehoben – für mehr Spaß im Liebesleben.

Nicht unterschätzt dürfen auch die Wirkungen von Callanetics® auf Geist und Seele der Übenden werden. Durch die korrekte Ausführung der oft winzigen Bewegungen wird das Bewusstsein für den eigenen Körper vertieft und ein Gefühl für die richtige Haltung aufgebaut. Die Kombination mit einer sanften Dehneinheit am Ende des Trainings sorgt zusätzlich für wohltuende Entspannung – und das bald sichtbare Plus an Attraktivität für anhaltend gute Laune.

 

Typische Übungen

Die charakteristischen Muskelgruppen, auf die Callanetics® wirkt, unterscheiden sich in vielen Fällen kaum von einer Problemzonengymnastik oder den Stundeninhalten in einem klassischen BBP-Kurs (Bauch-Beine-Po). Callanetics®-Übungen grenzen sich jedoch durch die Bewegungsamplitude ab, die viel kleiner ist als bei anderen Programmen.

Eine typische Übung ist beispielsweise das kontrollierte Anheben des oberen, gestreckten Beines in Seitenlage. Diese oft nur im Zentimeterbereich ausgeführte Übung ist ein bestens geeignetes Mittel für die Straffung von Oberschenkelaußenseite, Gesäß und Taille. Auch Sit ups sind in den meisten Callanetics®-Programmen ein wichtiger Bestandteil. Doch auch hier ist der Bewegungsspielraum im Vergleich zum klassischen Crunch viel geringer. Für den sichtbaren Erfolg sorgen die gezielte Aktivierung der Tiefenmuskulatur und die hohe Anzahl an Wiederholungen.

 

Wichtige Trainingsgrundsätze für den Erfolg

Wie bei allen anderen Trainingsmethoden auch hängt der Erfolg des Callanetics®-Trainings von der Einhaltung einiger grundlegender Prinzipien ab. Der wichtigste Grundsatz ist natürlich die korrekte Ausführung der einzelnen Übungssequenzen.

Effektives Training muss immer einen genügend großen Reiz setzen. Bei Callanetics® bedeutet das, konsequent zwei- bis dreimal pro Woche die Übungsmatte auszurollen. Auch die Anzahl der Wiederholungen ist wichtig. Während beim Untrainierten eine Übungsfolge von zehn bis 20 Wiederholungen bereits ausreichen kann, brauchen Fortgeschrittene oft 100 Ausführungen, um einen genügend großen Reiz auf die Muskulatur zu erhalten. Die Faustregel: Behutsam steigern, aber nicht überfordern!

Die Vermeidung von Überlastung und Verletzungen ist – wie auch bei anderen Sportarten – ebenfalls ein wichtiger Faktor beim Callanetics®-Training. Auch wenn die Übungen in aller Regel sehr schonend sind, sollte darauf geachtet werden, keine ruckartigen Bewegungen auszuführen und sich in falschem Ehrgeiz nicht zu überlasten. Generell gilt: Es ist immer gut, gegen den inneren Schweinehund anzukämpfen, bei Schmerzen oder Krankheit muss das Training jedoch unbedingt reduziert oder ausgesetzt werden. Und – ganz wichtig – ein konsequentes Aufwärmen sowie Dehnübungen am Trainingsende beugen unerwünschten Beschwerden effektiv vor.

Abwechslung ist wirkungsvoll und macht Spaß! Durch die Vielzahl an Übungen erlaubt Callanetics®, ständig zwischen den einzelnen Muskelgruppen abzuwechseln, das Training mit Musik zu untermalen oder auch Hilfsmittel wie beispielsweise die Stuhllehne als Ersatz für Ballettstange zu verwenden. Natürlich ist es jederzeit möglich, das Problemzonentraining mit Übungen aus anderen Gymnastik- und Sportarten zu kombinieren.

Im Unterschied zu klassischer Gymnastik wird bei Callanetics® mit ganz kleinen, für den Beobachter manchmal kaum sichtbaren Bewegungen gearbeitet. So werden der Oberkörper beim Bauchmuskeltraining oder das Bein aus der Seitenlage oft nur etwa einen Zentimeter angehoben. Und genau dieser „ein Zentimeter-Grundsatz“ ist es, der die für Callanetics® typische Tiefenwirkung in Gang setzt.

Bei vielen Callanetics®-Übungen ist es zudem wichtig, während der Übungsausführung das Becken ganz bewusst nach vorne zu kippen. Das vermeidet unerwünschte Fehlbelastungen, wirkt dem Rundrücken entgegen, steigert die Trainingseffektivität und schult ganz nebenbei noch das Bewusstsein für eine aufrechte Haltung.

 

Abgrenzung zu anderen Methoden

Callanetics® ist eine Gymnastikform, die mit vielen anderen Trainingsmethoden Gemeinsamkeiten aufweist, aber in all den Jahren ihres Bestehens eine einzigartige Methode geblieben ist. Eine Methode, die der klassischen Kräftigungsgymnastik ähnelt, aber eine viel höhere Wiederholungszahl und – charakteristisch für Callanetics® – einen viel geringeren Bewegungsradius benutzt. Eine Methode, die Yogaeinflüsse enthält, aber eher psychologisch als spirituell ansetzt. Eine Methode, die am ehesten dem Trainingskonzept des Pilates ähnelt. Ein Vergleich der beiden Trainingsmethoden zeigt jedoch vor allem zwei wesentliche Unterschiede: Zum einen legt Callanetics® einen deutlichen Schwerpunkt auf die Rumpfmuskulatur und hierbei vor allem auf weibliche Problemzonen wie Bauch, Taille und Po, zum anderen sind die Callanetics®-Übungen in vielen Fällen etwas anstrengender als beim Pilates – und damit oft auch effektiver und mit schnelleren Erfolgen verbunden.

 

Überzeugende Vorteile

Es ist vor allem die Flexibilität, die Callanetics® so effektiv und auch so populär macht. Die Trainingsreize können individuell – je nach Fitness, Gesundheitszustand, Bedürfnissen und Zeit der Übenden – gestaltet werden. Die Intensität einer Trainingseinheit kann dabei vor allem durch die Anzahl der Wiederholungen gesteuert werden. Untrainierte fangen vielleicht erst mit zehn Wiederholungen an, Profis schaffen mehrere Hundert. Durch die behutsam und äußerst kontrolliert ausgeführten Bewegungen und die positiven medizinischen Effekte ist Callanetics® für Übende aller Altersklassen und – in diesem Fall nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt – auch bei medizinischen Beschwerden wie Rückenschmerzen einsetzbar.

Ein großer Vorteil von Callanetics® ist es außerdem, dass dem Training sowohl örtlich als auch zeitlich kaum Grenzen gesetzt sind, da außer einer Gymnastikmatte keine speziellen Utensilien nötig sind. Jeder kann nach Lust und Laune zu Hause üben – entweder mit einer individuellen Zusammenstellung der eigenen Lieblingsübungen oder mit einem festen Programm, zum Beispiel einer Callanetics®-DVD.

 

Basics im Kurs erlernen

Bei Callanetics® handelt es sich um eine Trainingsmethode, die – vorausgesetzt, sie wird richtig angewendet – ein äußerst geringes Verletzungsrisiko mit sich bringt. Und genau diese richtige Anwendung lässt sich am besten in einem Kurs, beispielsweise in einem Fitnessstudio oder der Volkshochschule, lernen.

Qualifizierte Übungsleiter können dabei helfen, aus den zahlreichen Callanetics®-Übungen das persönlich passende Programm zusammenzustellen. Sie erklären genau, worauf es bei der Übungsausführung ankommt, korrigieren Fehlerquellen, bevor sich falsche Bewegungen einschleifen können, und – ganz wichtig – verpassen dem inneren Schweinehund der Übenden einen sanften Tritt, um noch die eine oder andere Wiederholung herauszukitzeln.

Sind die Basics erst einmal verinnerlicht, steht dem persönlichen Callanetics®-Workout zu Hause mit den eigenen Lieblingsübungen nichts mehr im Wege. Ob täglich oder einmal die Woche, ganz in Ruhe oder zu fetziger Musik, alleine oder mit Freundinnen – ein Callanetics®-Training kann ganz individuell gestaltet werden.

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